Alleingänge mit dem Arbeitgeber? Nicht mit uns!
Am Montag, den 27.11.2023 hat unser Arbeitgeber gegenüber den Führungskräften verkündet, dass er sich „nach vertrauensvollen Gesprächen mit der Gewerkschaft IG BCE“ dazu entschieden hat, mit der IG BCE eine Tarifpartnerschaft einzugehen.
Seit wann entscheidet der Arbeitgeber, mit welcher Gewerkschaft er am Verhandlungstisch sitzt? Unsere Antwort: Diese Entscheidung liegt ganz und allein bei uns gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten der SGS Germany GmbH!
Grundgesetzlich verankerte Koalitionsfreiheit wird mit Füßen getreten!
In Artikel 9 Absatz 3 unseres Grundgesetzes ist die soge- nannte Koalitionsfreiheit verankert. Demnach haben Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen das Recht, sich zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschafts- bedingungen zusammenzuschließen. Es ermöglicht beiden Seiten Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände zu gründen und sich diesen anzuschließen, um Tarifverträge auszuhandeln. Kurzum: Kein Arbeitgeber und auch keine Gewerkschaft können für sich allein im Hinterzimmer beschließen, eine Tarifpartnerschaft miteinander einzugehen! Wir, die gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten der SGS Germany GmbH, entscheiden, welche Gewerkschaft mit uns am Verhandlungstisch sitzt und Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeber führt.
Auch unser Code of Integrity besagt unter dem Punkt zur Vereinigungsfreiheit: „SGS erkennt das Recht seiner Mitarbeiter an, Gewerkschaften zu gründen, beizutreten und Tarifverhandlungen zu führen...“
Wir, die ver.di-Mitglieder bei der SGS Germany GmbH, wollen unsere Arbeits- und Gehaltsbedingungen selbst mitgestalten. Wir werden nicht zu eingekauften Statisten, weder durch unseren Arbeitgeber noch durch eine andere Gewerkschaft. Wir lassen uns auch keinen Tarifvertrag vordiktieren!
Ver.di ist die für uns zuständige Dienstleistungs- gewerkschaft. Daher fragen wir uns, warum unser Arbeitgeber proaktiv mit der IG BCE (Industriege- werkschaft Bergbau, Chemie, Energie) gemeinsame Sache macht. Die aktuelle Vorgehensweise unseres Arbeitgebers und die der IG BCE lehnen wir deshalb entschieden ab!
Mehr als 50% der Kolleg*innen in Speyer und Herne in ver.di – und es geht weiter!
Die Kolleginnen und Kollegen an den SGS Germany GmbH Standorten Speyer und Herne haben sich bereits mehrheitlich zu über 50 % in ver.di organisiert und damit entschieden, den Weg zum Tarifvertrag selbstbestimmt und gemeinsam zu beschreiten.
An den Standorten wurden gewerkschaftliche Strukturen geschaffen, Vertrauensleute sowie Kolleg*innen gewählt, die im bundesweiten SGS- Tarifnetzwerk die Arbeit für einen konkreten Tarifvertragstext aufgenommen haben.
Mit Blick auf unsere ver.di-Kolleg*innen in anderen vergleichbaren Unternehmen unserer Branche, die sich gemeinsam in diesem Jahr bis zu 8,6% mehr Gehalt erkämpft haben, tut sich auch an den Standorten Emstek und Wilhelmshaven einiges: Es wurden viele Gespräche geführt, wie wir gemeinsam unsere Forderung nach einem Tarifvertrag durchsetzen können und weitere Kolleg*innen haben sich in den letzten Wochen bei der ver.di organisiert. Entschlossen werden wir diesen gemeinsam begonnenen Weg weiter gehen und an einem, durch die Beschäftigten mitentwickelten Tarifvertrag für die SGS Germany GmbH arbeiten!
Werde mit den Kolleg*innen an deinem Standort auch Teil der bundesweiten ver.di-Tarifbewegung!
Speyer ging vorweg. Herne zog nach. Emstek und Wilhelmshaven werden folgen. Wie sieht es an deinem Standort aus? Besprecht euch an eurem Standort im Kreise eurer Kolleg*innen! Tretet gemeinsam in ver.di ein, werdet Teil der bundesweiten ver.di-Tarifbewegung bei der SGS und unterstützt die gemeinsame Forderung nach einem Tarifvertrag.
Starke Forderungen brauchen starke Kolleginnen und Kollegen an allen Standorten, die sich gemeinsam auf den Weg machen, diese auch durchsetzen. Es braucht dich! Es braucht euch!
Eure ver.di-Aktiven der SGS Germany GmbH
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SGS ver.di-Info Nr. 3 / Dezember 2023 | 687.95 KB |