Erste Verhandlung: Nächster Halt, mehr Gehalt!
Mehr als 1.400 Streikende, das hat die Arbeitgeber schon verunsichert und unsere Argumente haben plötzlich mehr Gewicht bekommen. Wir haben als Erstes die folgenden Missstände beim Streik angesprochen:
- Verschärftes Ansprechen (ob jemand streikt oder nicht) von den Vorgesetzten – das geht gar nicht;
- Einsatz von Leiharbeitnehmer*innen als Streikbrecher – das geht gar nicht;
- Ausloben von Streikbrecherprämien als Empfehlung in einem Schreiben an die Führungskräfte – das geht gar nicht.
Der Streik war damit das erste Thema bei den Verhandlungen. Er hat bei den Arbeitgebern einen starken Eindruck hinterlassen – besonders auch, dass viele junge Kolleginnen und Kollegen mitgestreikt haben und dass viele neue Bereiche beim Streik mit dabei waren und damit die Streikbereitschaft ausgebaut werden konnte. Wir haben den Eindruck gewonnen, dass sich die Arbeitgeber anschließend kaum trauten, ein verbessertes Angebot vorzulegen, aus Sorge, dass uns das Angebot wiederum verärgern könnte.
Ein echtes zweites und verbessertes Angebot gab es tatsächlich auch nicht.
Wir haben intensiv über Modelle aus anderen Abschlüssen gesprochen und überlegt, was für unseren Tarifvertrag passen könnte. Letztlich gab es dabei etwas Bewegung:
- das Volumen insgesamt wurde von 10 auf 12 Prozent erweitert. Die Arbeitgeber stellen Verbesserungen bei der Inflationsprämie und der prozentualen Erhöhung in Aussicht, allerdings ohne konkret zu werden;
- die viel zu lange Laufzeit von 36 Monaten wird zurückgefahren und
- die Nullmonate werden weiter runtergefahren, allerdings nicht abgeschafft.
Wie das nun konkret aussehen soll, wollen sie uns beim kommenden Verhandlungstag als abschlussfähiges Angebot vorlegen.
Fazit: Wir sind noch weit entfernt von 12 % für 12 Monate.
Ihr seht, wir brauchen noch mehr Druck von der Straße auf die Verhandlungen! Ein Tag Streik hat wohl nicht gereicht, um die Arbeitgeber umzustimmen.
»Nächster Halt mehr Gehalt!« Laßt uns den Druck im Kessel erhöhen!
Die Verhandlungen werden am 16. Mai 2023 in Hannover fortgesetzt.
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