Aufruf Mitgliedervotum – Du hast die Wahl!

Am 30.5.2023 trafen sich die Tarifvertragsparteien zur 4. Verhandlung. Wir haben mit einer Streikankündigung über den Ultimo eine maximale Drucksituation aufgebaut. Ein Streiktag kostet das Unternehmen TÜV NORD allein 1 Mio. Euro. Die Tarifkommission hat dementsprechend selbstbewusst ihre Forderungen präsentiert.

Wir waren dann allerdings sichtlich geschockt, dass

  • trotz dieses massiven Drucks auf die Arbeitgeberseite, trotz der anstehenden Verluste von 3 Mio. Euro,
  • trotz der Rufschädigung bei den Kunden, die sie in ihren Erklärungen beklagt haben
  • und trotz der weiteren Abwanderungstendenzen von Kolleg*innen

die Arbeitgeber nur zu minimalen Zugeständnissen bereit waren.

Die Verursacher dieses Ergebnisses sind eindeutig die Arbeitgeber. Sie öffnen den Geldbeutel – oder nicht!!! Die Tarifkommission hat nachweislich alles dafür getan, das Maximale am Verhandlungstisch herauszuholen. Daher gehen wütende Posts gegen die Tarifkommission an die falsche Adresse. Richtet euren Protest an die Arbeitgeber, nicht an die Tarifkommission.
 
Das hat uns dann zu der Erkenntnis gebracht, dass wir gemeinsam die aktuelle Streikstrategie neu überdenken müssen und wir müssen einen Verhandlungsstand auf diesem Niveau absichern und den Mitgliedern zur Wahl stellen. 
 
Die Tarifkommission hat in der letzten Verhandlung den Verhandlungsstand abgesichert. Der Verhandlungsstand wird erst dann als Tarifabschluss anerkannt, wenn die ver.di-Mitglieder für das Ergebnis stimmen. Klar ist, dass die ver.di-Mitglieder das Ergebnis genauso gut ablehnen können. Dann kommt der Abschluss nicht zustande und es muss neu verhandelt werden.
 
Die Tarifgemeinschaft der Arbeitgeber hat sich auch eine Abstimmungsfrist erbeten und will ihre Mitgliedsunternehmen ebenso befragen, ob sie das Ergebnis akzeptieren oder nicht.
 
Wir haben dafür beidseitig eine Erklärungsfrist vereinbart. Bis Montag, den 19. Juni um 12:00 Uhr müssen beide Parteien erklärt haben, ob sie das Tarifergebnis annehmen oder nicht.
 
ver.di hat dafür eine Online- Befragung vorbereitet, die heute, am Montag, dem 5. Juni 2023 freigeschaltet wird.

Auf https://www.tuev-verdi.de könnt ihr dann euer Votum abgeben.

Ganz wichtig

Die Stimme der ver.di-Mitglieder entscheidet über den weiteren Verlauf. Wir wollen aber auch wissen, wie Nichtmitglieder über die jetzige Situation denken – deshalb können sie sich ebenfalls am Votum beteiligen.

Das Hauptaugenmerk liegt aber ganz klar bei unseren ver.di-Mitgliedern:

  • Wie viele Mitglieder haben sich an der Befragung beteiligt und,
  • zu welchen weiteren konkreten Schritten seid ihr bereit?

Denn wir müssen bei einer Ablehnung des Ergebnisses damit rechnen, dass der Arbeitgeber den Verhandlungsstand zurückzieht und wir bei Null anfangen müssen.

Vielleicht müssen wir die Arbeitgeber auch erst an den Verhandlungstisch zurückstreiken, weil sie nicht zu weiteren Zugeständnissen bereit sind (das passiert gerade bei der Tarifrunde Deutsch Bundesbahn).

Hier der Verhandlungsstand

  • Wir liegen mit diesem Ergebnis über den Abschlüssen der anderen TÜVe, auch über denen der IG Metall.
  • Wir haben bei einer aktuell sinkenden Inflationsrate 4,3 % in die Tabelle erstreikt und erhalten die komplette Inflationsausgleichsprämie.
  • Die Laufzeit konnten wir von den anfänglichen 36 Monaten auf 27 drücken.
  • Das Geld wird im Juli ausgezahlt.
  • Die Nullmonate wurden von 5 auf 3 Monate reduziert.
  • Für die drei Nullmonate erhalten
  • ver.di Mitglieder für die Laufzeit des Tarifvertrages eine Kompensation: Die kompletten Kosten für das 49-Euro-Ticket werden vom Arbeitgeber übernommen.
  • Die Gehälter der Azubis steigen besonders stark an.

Ihr seht: Streiks haben viel bewirkt – unserer Wunschmarke »12 % in 12 Monaten« konnten wir uns nur in kleinen Schritten nähern.
Jetzt entscheiden
 
Mitglieder und Nichtmitglieder haben nun die Wahl. Die Mitglieder entscheiden.

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